„Wieviel kostet eine Website?“ – Als Entwickler oder Agentur kann man auf diese pauschale Frage ohne weitere Detailinformationen immer nur eine Antwort geben: „Das kommt darauf an.“
Jedes Projekt ist anders und hat andere Anforderungen, und diese Anforderungen bestimmen den Preis, der am Ende unter dem Stich steht.
Man kann aber für jedes Website-Projekt folgende generelle Faktoren ausmachen, die den Preis mehr oder weniger stark beeinflussen.
Der Funktionsumfang
Der Funktionsumfang der Website macht in der Regel den größten Anteil an den Gesamtkosten der Website aus. Je mehr Funktionalität und Benutzerinteraktionen die Website unterstützen soll, desto aufwendiger ist die Seite auch in der Umsetzung.
Websites mit einem geringen Funktionsumfang sind zum Beispiel OnePager, also Websites, die nur aus einer Hauptseite bestehen und auf denen die gesamten Informationen einfach untereinander dargestellt werden. Es gibt höchstens ein Kontaktformular, darüber hinaus jedoch keine Funktionen.
Beispiele für einen hohen Funktionsumfang sind Seiten wie eBay, ImmobilienScout24 oder Amazon. Hier können sich Benutzer registrieren, große Datenbestände durchsuchen, filtern und ggf. Produkte kaufen. Dabei werden teils unterschiedliche Systeme durch Schnittstellen miteinander verbunden. Und damit kratzen wir nur an der Oberfläche der Funktionalitäten die diese Systeme im Detail anbieten.
Auch hinter den Kulissen schlummert einiges an potenziellem Aufwand. Soll der Inhalt der Seite durch einen Redakteur gepflegt werden können, muss man die Seite mittels eines CMS (Content Management System) – wie zum Beispiel Pimcore – umsetzen welches diese Möglichkeit bietet. Das macht natürlich mehr Arbeit als wenn ich es bei einer einfachen HTML Seite belassen kann. Sofern es aber nur selten Änderungen an der Seite geben wird, ist diese Option oft viel preisgünstiger, allerdings muss man für Änderungen in der Regel einen Entwickler bzw. eine Agentur beauftragen was auch wieder zu einer gewissen Verzögerung und weiteren Folgekosten führen kann. Hier gilt es also vorausschauend zu kalkulieren.
Die Individualität
Sind sie schon einmal bei einer Party erschienen und hatten exakt das gleiche Hemd bzw. Kleid an wie ihr Arbeitskollege oder Bekannter? Peinlich oder? Man möchte doch gerne einzigartig aussehen. Aber eine Individualanfertigung, die niemand anderes hat, ist auch bei Kleidung sehr teuer. Genau so verhält es sich mit Webseiten Templates. Auf den Template Marktplätzen werden Templates von der Stange teilweise einige hunderttausend Male heruntergeladen, und damit sehen diese Seite auch oft sehr ähnlich bis identisch aus. Möchte man hingegen ein massgeschneidertes Layout, was so niemand anderes hat, muss dies individuell angefertigt werden, und das ist mit sehr viel Arbeit und damit Kosten verbunden.
Das Design
Design bedeutet mehr als ein hübsches Erscheinungsbild. Design erfüllt einen Zweck. Es soll den Besucher nach unseren Wünschen zu einem bestimmten Ziel lenken. Und das möglichst schnell und mühelos. Daher muss man sich bei einem Design nicht nur Gedanken darüber machen welche Farbe der Button haben soll, sondern auch wann, wo und warum der Button an einer bestimmten Stelle stehen soll und was man mit diesem Button eigentlich erreichen möchte. Und dann sind da noch die Navigation, die Header, die Teaser, die Slider, …… Die gesamte gewünschte User Journey muss mit einem guten Design in Einklang gebracht werden. In ein gutes Design fließt also eine Menge Hirnschmalz.
Auch die Responsivität ist Teil eines guten Designs. und das bedeutet nicht nur, dass die Seite auch auf einem Handy gut aussieht. Ein gutes Design reagiert auf den Benutzer und gibt ihm gutes und sinnvolles Feedback. Zum Beispiel mit Fehler- und Erfolgsmeldungen bei dem Ausfüllen von Formularen, um nur ein Beispiel zu nennen.
Und wenn dann noch Budget übrig ist kann man das Design noch mit zusätzlichen Effekten, Animationen und Micro Interactions aufpeppen. Diese sehen cool aus, sind aber extrem aufwendig für relativ wenig Nutzen. Daher will gut überlegt sein, ob diese Effekte wirklich sinnvoll und notwendig sind.
Der Inhalt
Achja, da wären auch noch die Inhalte. Schliesslich erfüllt die Website ja einen Zweck. Nämlich die Darstellung der Inhalte. Diese muss auch jemand liefern bzw. produzieren. Texte abstimmen und schreiben kostet viel Zeit und einen Fotografen zu beauftragen gute Fotos zu machen kann sehr teuer werden. Mit der Planung und Produktion des Contents sollte auch sehr früh im Projektverlauf begonnen werden. Nicht selten verzögert sich der Launch einer Website um mehrere Wochen weil die Inhalte nicht rechtzeitig fertig geworden sind. Und je mehr über die geplanten Inhalte im Vorfeld bekannt ist, desto zielgerichteter fällt auch das Design aus.
Die Technik
Die ungeliebte Technik wird gerne einmal außen vor gelassen. Aber auch diese kann je nach Anspruch speziell in den Folgekosten sehr teuer werden. Wenn meine Seite nicht sehr viel Traffic hat und ich nichts dagegen habe, dass sie sich die Serverkapazität mit anderen Seiten teilt, dann spielen diese Kosten kaum eine Rolle. Möchte ich die Seite auf einem eigenen Server betreiben muss dieser zunächst eingerichtet und dann auch komplett selber bezahlt werden. und so ein Server muss ebenso wie die Website selbst regelmässig gewartet werden indem zum Beispiel Sicherheitsupdates eingespielt werden. Möchte ich nun noch zur Sicherheit einen zweiten Server als Backup in der Hinterhand haben falls der erste einmal ausfällt, wird es mehr als doppelt so teuer. Daher muss man sich auch hier im Vorfeld klar drüber werden, was man wirklich benötigt.
Fazit
Wie wir nun sehen gibt es viele Faktoren, die den Preis einer Website beeinflussen. Je nach individuellen Anforderungen reicht der Preis von wenigen hundert Euro bis hin zu mehreren hunderttausend Euro. Nach oben ist wie immer keine Grenze gesetzt.
Das beste Vorgehen ist es sich im Vorfeld ein Budget festzulegen und zusammen mit seinem Entwickler oder seiner Agentur zu erarbeiten welche Vorstellungen und Wünsche man mit diesem Betrag verwirklichen kann und wo man ggf. etwas reduzieren muss, oder was man besser auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt. Das schafft für beide Seiten einen konkreten Rahmen in dem eine optimale Lösung erarbeitet werden kann.
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